Parlamentarisierung der nationalen Aussenpolitik
Description:... Aussenpolitik gilt als Domane der Regierungen. Parlamenten wird dabei bestenfalls die Rolle eines kommentierenden Betrachters zugesprochen. Zusatzlich scheint der Strukturwandel der internationalen Beziehungen eine nahezu unkontrollierte aussenpolitische Handlungsdominanz der Exekutive zu begunstigen. Dieses Bild ist jedoch trugerisch. Diese Studie systematisiert die Konzeptionen von parlamentarischer Kontrolle und vermisst mithilfe des Neoinstitutionalismus und des Prinzipal-Agent-Ansatzes den Stellenwert des Deutschen Bundestags, des britischen House of Commons und des danischen Folketing in der nationalen Aussenpolitik. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits formell beachtliche Kontrollrechte existieren. Ihr Gebrauch hat quantitativ jeweils sogar zugenommen. Zudem haben sich die Abgeordneten zusatzliche informelle Mitwirkungsmoglichkeiten erschlossen. Dabei sind verschiedene Kontrollregime entstanden, die entsprechend der jeweiligen Variante der parlamentarischen Demokratie verdeutlichen, dass Aussenpolitik kein "Sonderfall der Ohnmacht des Parlaments" ist. Im Gegenteil: Die Befunde geben vielmehr Aufschluss uber eine Parlamentarisierung der nationalen Aussenpolitik.
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