Was wussten Leibniz, Kant, Herder, Goethe, Schlegel, Hegel, Marx und Nietzsche über den Islam? Wahrscheinlich mehr, als man gemeinhin annimmt. Und waren sie den „Mohammedanern“ wohlgesonnen? Oder standen sie ihnen ablehnend gegenüber? Hier liegt die Wahrheit wie so oft im Sowohl-als-auch.
Ian Almond hat dies- und jenseits des ‚west-östlichen Divan‘ unzählige überraschende und oft widersprüchliche Äußerungen der großen Dichter und Denker über den Islam, das Osmanische Reich, die Muslime und ihre Sprache, Kultur und Geistesgeschichte zusammengetragen. Aus welchen Quellen sie sich speisen, in welchem Kontext sie entstanden, wie sie einzuordnen sind und was sie über den jeweiligen Autor verraten, erklärt Almond in diesem beeindruckenden Überblick, mit dem er nicht zuletzt den von Edward Said geprägten Orientalismus-Begriff infragestellt.
Zum Autor
Ian Almond ist Professor für Weltliteratur an der Georgetown University in Katar. Seine Forschungsschwerpunkte sind postkoloniale Theorie, Literatur Südasiens und Weltliteratur sowie die Darstellung des Islam. Von ihm sind außerdem erschienen: ‚Sufism and Deconstruction‘ (2004), ‚The New Orientalists‘ (2007), ‚Two Faiths, One Banner‘ (2009) über die Geschichte der muslimisch-christlichen Militärbündnisse und ‚The Thought of Nirad C. Chaudhuri: Islam, Empire and Loss‘ (2015).