Helmuth Plessner (1892–1985) entwirft in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg den Grundriss eines bio-philosophischen Denkens. Es findet seinen zentralen Gedanken in der – im Vergleich zur starren Positionierung von Pflanzen und Tieren – ausdrücklich zur Selbstbestimmung freigestellten Position des Menschen.
Plessners Die Stufen des Organischen und der Mensch gehört zu den zentralen Texten der modernen philosophischen Anthropologie. Hier wird die alte Frage nach dem Wesen des Menschen in überraschender und höchst wirkungsreicher Weise neu gestellt. Im Mittelpunkt steht der Begriff der Positionalität, mit dem die Stellung des Menschen in der Welt und in seiner Beziehung zu Belebtem wie zu Unbelebtem zu bestimmen versucht wird.