Towako Takamura, "Ponyfarm" (Originaltitel: "Pony Farm"):
Cover & Illustrationen: Thorn
Am Beginn des dritten Jahrtausends regierte eine besonders unbarmherzige Spielart des Kapitalismus in ganz Europa. Sexuelle Sklaverei, die die Menschheit bei ihren unsicheren Schritten zur Zivilisation immer begleitet hatte, kam so ungeschminkt an die Oberfläche wie niemals zuvor ... Netzwerke von Spionen, Jägern, Händlern, Geschäftsleuten und Bordellen florierten. Tausende junger Frauen wurden entführt und zu Sex-Sklavinnen gemacht. Sklaverei wurde legalisiert oder zumindest toleriert, genau so, wie in früheren Zeiten die Prostitution toleriert worden war. Wetten bei Ponygirl-Rennen wurde die populärste Art des Glücksspiels und die Regierung besteuerte sie sehr hoch. Die neue Gesetzgebung bewirkte eine starken Aufschwung der Sex-Sklaven-Industrie. Spezialisierung war die Norm. Bordelle wurden zu »Rollenspiel-Häusern«, um die amtliche Bezeichnung zu benutzen, die sich auf unterschiedliche sexuelle Aktivitäten spezialisierten, von denen viele früher als abartig betrachtet worden waren. Es gab Häuser für Lesben, für Liebhaber menschlicher Ausscheidungen, für Freunde jeglicher sadomasochistischer Praktiken und für Anhänger des Sex mit Tieren. Die populärsten und ohne Frage auch die grausamsten waren die Häuser, die als »Ponyfarmen« bekannt wurden.
Ruhige, landschaftlich intakte Ecken Englands, die durch die Ausbreitung der Prionen unter allen Haustierarten ruiniert worden waren, erlebten durch die Verpachtung ihrer Ländereien für Ponyfarmen einen neuen Aufschwung. Zum erstenmal seit vielen Generationen mussten die jungen Leute die Höfe nicht mehr verlassen. Sie blieben und trainierten Ponys ...
Vom Schreibstil her nicht gerade ein Kandidat für den Literaturnobelpreis, weil es aber kaum deutsche Texte zum Thema Ponygirls gibt, habe ich das Buch trotzdem übersetzt. Vorsicht, sehr hart!