Die politischen Theorien von Foucault und Luhmann sind bisher wenig bekannt und werden eher an den Rändern der Systemtheorie Luhmanns und Diskursanalyse Foucaults verortet. In dieser Arbeit wird die Aufmerksamkeit auf diese nur sporadisch rezipierten Bereiche der beiden Theoretiker mithilfe einer besonderen Methode geworfen, dem Theorienvergleich.
Durch einen Vergleich der beiden Denker, die bislang auf unterschiedlichen erkenntnistheoretischen Positionen verortet wurden, werden verwandte Denkmuster und Unvereinbarkeiten, sowie Möglichkeiten und Grenzen der Theorien sichtbar, die gleichzeitig einen einzigartigen Blick auf die prominenten Vertreter des Poststrukturalismus und der Systemtheorie erlauben. So wird es möglich bei Foucault die Beobachtung zweiter Ordnung ausfindig zu machen und Luhmann als Genealogen zu charakterisieren.
Der Vergleich ist dabei so konzipiert, dass ausgesuchte Elemente der Theorien vorgestellt und miteinander konfrontiert werden. Dabei handelt es sich im ersten Teil der Arbeit um die Rezeption der Denker, ihren wissenschaftlichen Kontext und die Grundlagen ihrer Theorien. Im zweiten Teil liegt der Fokus auf politiktheoretischen Aspekten wie Foucaults und Luhmanns Verständnis von Macht, Staat, Neoliberalismus und Wohlfahrtsstaat, Regierung und Widerstand.