Es ist wohl wahr, daß Spinoza den Menschen als Teil der Natur bestimmt, aber es ist nicht wahr, daß er ihn deshalb als ›unselbständigen‹ Teil einer Natur im Ganzen begreift. Seine Theorie ist durch einen Perspektiven-Dualismus gekennzeichnet, der einen doppelten Ausgangspunkt hat: den Ausgang von Gott und den Ausgang vom Menschen. Von daher ist der Mensch das ausgezeichnete ›endliche‹ Wesen, das im Akt des Erkennens aus ›eigenem‹ Können sein eigenes Sein bewahrt, d.h. seine Freiheit erfährt. Diese Neuinterpretation der Ethik Spinozas führt zu einer grundlegenden Neubewertung der Philosophie. Unveränderter Print-on-Demand-Nachdruck der Ausgabe von 1995.