Ritterlicher Fürst und Ritterschaft
konkurrierende Vergegenwärtigung ritterlich-höfischer Tradition im Umkreis südwestdeutscher Fürstenhöfe, 1350-1450
Description:... Das Hochmittelalter gilt als Blütezeit der ritterlich-höfischen Kultur. Doch im diesbezüglich weniger gut erforschten Spätmittelalter verstanden sich Fürsten und Adlige weiterhin als Ritter - auch die südwestdeutschen Pfalzgrafen bei Rhein, die Markgrafen von Baden sowie die Grafen von Württemberg. An deren Höfen in Heidelberg, Baden( -Baden) sowie Stuttgart und Urach wurden ritterlich-höfische Traditionen gepflegt, etwa durch mit entsprechenden Motiven verziertes Geschirr, Handlungen im Rahmen höfischer Feste oder durch explizit ritterliche Darstellung Verstorbener auf deren Grabmälern. Neben dem Fürsten nahm die Ritterschaft im Umkreis der Höfe als konkurrierende Trägerin einer ritterlich-höfischen Identität eine gewichtige Rolle ein. Einzelne oder Gruppen konnten durch ihre kämpferische Leistung im Krieg oder Turnier ebenso ritterlichen Ruhm erlangen wie durch Zweikämpfe, mit denen sie ihre Ritterlichkeit besonders dann demonstrierten, wenn diese in Frage gestellt wurde. Die Untersuchung der jeweiligen Einzelphänomene erhellt sowohl die sozialen Hintergründe der ritterlich-höfischen Kultur im Spätmittelalter als auch Spielräume in Bezug auf kulturelle Deutungsmuster, die von den Fürsten und Adligen jeweils unterschiedlich genutzt wurden.
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