Karl Wolfskehl
Leben und Werk im Exil
Description:... Kommt uns mit der >Ausdünnung des Feuilletons auch die fundierte literarische Kritik abhanden? Die Flucht des vierundsechzigjährigen Karl Wolfskehl aus Deutschland am Tag nach dem Reichstagsbrand markiert eine Zäsur nicht nur in der Biographie, sondern auch im Schaffen des Dichters. Mit dem Beginn des Exils setzte eine neue schöpferische Phase ein, die bis zu seinem Tode im fernen Neuseeland anhalten sollte. Es sind die Gedichte und die Briefe des letzten Lebensabschnitts, die heute das Bild bestimmen, mit dem er in die Literaturgeschichte eingegangen ist. Wolfskehl floh zunächst in die Schweiz und nach Italien, und dann 1938 nach Neuseeland, als der deutsche Faschismus sich über ganz Europa auszubreiten drohte. Trotz des bisweilen fast überwältigenden Gefühls des Verlustes von Heimat, Familie und Freunden bewahrte sich Wolfskehl eine erstaunliche Vitalität. Es gelang dem Dichter noch im hohen Alter mit der jungen neuseeländischen Avantgarde und einigen Mitflüchtlingen aus Europa in einen wechselseitigen fruchtbaren Kontakt zu treten. Die wichtigsten Dichtungen dieser Jahre - Die Stimme spricht von 1934, das große Gedicht An die Deutschen (1934 und 1944 entstanden, 1947 erschienen), die Zyklen INRI oder die vier Tafeln (entstanden 1933-1947) und Hiob oder die vier Spiegel (entstanden 1944-1947) - sowie die umfangreichen Briefwechsel mit weltweit verstreuten Freunden und Bekannten kreisen um die Themen Exil und jüdische Identität. Mit seinem Spätwerk trat Wolfskehl endgültig aus dem Schatten Stefan Georges heraus und schuf einen gewichtigen und einzigartigen Beitrag zur deutschsprachigen Exilliteratur im 20. Jahrhundert. Im Wallstein Verlag lieferbar Karl Wolfskehl: Du bist allein, entrückt, gemieden .... Briefwechsel aus Neuseeland 1938 - 1948, hg. von Cornelia Blasberg (1988/ISBN 3-89244-100-6) Karl Wolfskehl: Jüdisch, römisch, deutsch zugleich ...
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