Vodú? Das ist Sache der anderen!
kreolische Medizin, Spiritualität und Identität im Südwesten der Dominikanischen Republik
Description:... ger: Wenn in Europa von der Dominikanischen Republik die Rede ist, werden Assoziationen mit palmengesäumten Sandstränden geweckt. Man stellt sich vor, wie türkisblaues Meer an weißen Sand plätschert, während im Hintergrund Merengue-Musik zu hören ist. Auch die Dominikanische Republik selbst präsentiert sich gerne von dieser, ihrer angeblich schönsten Seite. Man erzählt sich gegenseitig von Aufenthalten in Beach-Ressorts oder von Ausflügen in unerschlossene Buchten. Wenig geredet wird hingegen über die Geisterwelt, über kreolische Rituale und Heilpflanzen kurz über alles, das als rückständig eingestuft werden und das Bild eines fortschrittlich denkenden Inselstaates zerstören könnte. Trotzdem sind die kreolischen Denkweisen und Manifestationen keinesfalls verschwunden, sondern lediglich in den Hintergrund getreten.
Die Studie unternimmt den Versuch, ein Bild der zeitgenössischen dominikanischen Kreolheilkunde zu entwerfen. Sie befasst sich in erster Linie mit den kulturspezifischen Aspekten der kreolischen Medizin und fragt nach der kulturellen Konzeption von Körper, Krankheit und Gesundheit. Ergänzt wird der medizinische Teil durch eine Untersuchung der Heilpflanzen und ihrer Anwendung im kreolmedizinischen Kontext. Dass in die kreolische Konzeption von Krankheit und Heilung neben den sozialen Beziehungen und dem generellen Lebenskontext auch spirituelle Aspekte miteinbezogen werden, macht die kreolische Spiritualität zum Mit-Gegenstand der Untersuchung. Teil des Titels ist neben den Begriffen Medizin und Spiritualität auch der Terminus Identität. Die kreolische Identität, oder besser gesagt: ihre Abwesenheit und die stattdessen vorherrschende Überbetonung des hispanischen Erbes ist eines der brisantesten Themen, mit dem ForscherInnen in der Dominikanischen Republik
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