Die Fehlbarkeit des Menschen
Description:... Paul Ricoeur erforscht hier die Moglichkeit menschlicher Fehlbarkeit, den menschlichen Ort des Bosen. Er findet die Einbruchstelle des Bosen in einer konstitutionellen Schwache, in einer Nichtkoinzidenz des Menschen mit sich selbst, die immer neuer Vermittlungen bedarf, und entwickelt von hier aus den Begriff Fehlbarkeit mit den Mitteln reiner Reflexion. Der Verfasser geht von einem anthropologisch determinierten Vorverstandnis aus, das er die Pathetik des Elends nennt. Der methodische Ausgangspunkt ist die Reduktion der Pathetik durch transzendentale Reflexion. Was in der Pathetik des Elends sich als Mischung zeigt, erscheint nun am Objekt als transzendentale Synthese von Erscheinung und Aussagbarkeit, von Endlichkeit und Unendlichkeit. Die Untersuchung geht dann zur praktischen Synthese und schliesslich zur affektiven Synthese und ihrer Zerbrechlichkeit uber. Der Begriff Fehlbarkeit wird dadurch gelautert, doch dem pathetischen Vorverstandnis kommt die Reflexion nie vollig nach. So endet diese transzendentale Untersuchung vor dem Ratsel, dass das Bose aus der Fahigkeit zum Bosen gleichwohl nicht hervorgeht, sondern, bevor der Mensch es in die Welt setzt, schon da ist.
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