Die großen Automobil- und Motorradrennen - Fichtenhain-Rennbahn 1925 - 1932
Aufstieg und Fall einer Sportstätte in Heide
Description:... Die Geschichte der Rennbahn Fichtenhain beginnt am 04. März 1904 mit derGründung des Traberclubs Ditmarsia. Die ersten Trabrennveranstaltungen
werden auf dem Marktplatz durchgeführt, dann entsteht der Wunsch nach
einer eigenen Sportanlage. Am städtischen Gehölz wird ein 14 ha großes
Gelände erworben, ein Trabrenngeläuf von 500 Meter Länge wird
hergerichtet. Am 16. Juni 1907 wird die neue Rennbahn "Fichtenhain" mit
einem glanzvollen Renntag eingeweiht. 1924 war eine entscheidende Stundefür die Dithmarscher Sportgeschichte, als sich die Männer des
Traberclubs mit der jüngeren Generation des eben gegründeten
Dithmarscher Automobil-Clubs an einen Tisch setzten und den Bau einer
Automobil- und Motorradrennbahn beschlossen. Nach einer siebenwöchigen
Bauzeit entstand eines der modernsten und schnellsten Autodrome seiner
Zeit in Europa. Die Bahn war 1250 m lang, 10 - 12 m breit und hatte eineKurvenüberhöhung von 45 - 50 Grad. Der Fahrbahnbelag war aus Oelkreide,die aus dem Bergwerk "Hölle" bei Hemmingstedt stammte. Von den Tribünenund vom Sattel platz konnten die Zuschauer die gesamte Strecke
übersehen. Über eine Holzbrücke gelangten die Zuschauer von den
Parkplätzen direkt in die Innenbahn. Es gab eine Rundenanzeigetafel und
zur Unterscheidung trugen die Fahrer verschiedenfarbige Helmüberzüge undTrikots. Die Autorennen waren in Sport,- Touren- und Rennwagenklassen
unterteilt. Bei den Automobilisten brillierten Ernst Carstens, Graf
Kalnein, A. Momberger, J. von Morgen, Frh. v. Marcard, Gräfin Einsiedel,Orska, Butenuth, Gorky u. a. m. Die Rennen auf der Fichtenhainbahn
genossen in Motorsportkreisen während der zwanziger Jahre einen
hervorragenden Ruf, auch wenn die Bahn in der "Provinz" nicht
verkehrsgünstig gelegen war. Alle Rennfahrer von Rang und Namen gingen
hier an den Start. Zu diesen Fahrern gehörten Frentzen, Pätzold,
Soenius, Zündorf, Ley, Wemhöner, Ulmen, Winkler und Rüttchen. Die Rennenzur Deutschen Bahnmeisterschaft 1930/31 rückte die Bahn noch einmal in
das beste Licht. Der Bahnrekord von Soenius von 143,2 km/h ist
unerreicht. Das Herbstrennen 1932 fiel der Weltwirtschaftskrise zum
Opfer. Gähnende Leere auf den Tribünen. Ein schweres Defizit. Der
Niedergang konnte in den folgenden Jahren nicht aufgehalten werden. Die
Reste des Autodroms sind noch teilweise sichtbar und künden für
Eingeweihte von den glorreichen Zeiten der Rennen.
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