Bauernfehden
Studien zur Fehdeführung Nichtadliger im spätmittelalterlichen römisch-deutschen Reich, besonders in den bayerischen Herzogtümern
Description:... Nach der herrschenden Meinung galt das Recht auf Fehdefuhrung, d. h. auf gewaltsame rechtliche Selbsthilfe, als ein exklusives Herrenrecht, das uberdies zu Lasten der herrschaftsunterworfenen Bevolkerung eingesetzt worden sein soll; lediglich die Befugnis zur Totschlagsfehde (Blutrache) habe jedermann zugestanden. Demgegenuber kann fur die bayerischen Herzogtumer dank der Landfrieden, der Landgebote und der Rechnungsuberlieferung des Herzogtums Bayern-Landshut gezeigt werden, daa auch Burger und Bauern Fehden fuhrten. Der Prozea der Kriminalisierung ehedem gewohnheitsrechtlich verankerter aprivatero Gewalt setzte im Fall der Fehden Nichtadliger lediglich fruher ein als bei den Adelsfehden. Fehdefalle aus allen Teilen des romisch-deutschen Reichs bestatigen den anhand bayerischer Quellen erzielten Befund. Der Einsatz von Gewalt war demnach ein Strukturelement der mittelalterlichen Gesellschaft; alle gesellschaftlichen Gruppen trugen zur Produktion von Gewalt bei. Akzeptiert man dies, konnen aber auch Handlungsoptionen und Widerstandspotential der herrschaftsunterworfenen Bevolkerung aufgezeigt werden, so daa ihr ein Platz in der Geschichte jenseits der konventionellen aOpferrolleo zugewiesen werden darf. "a uberzeugend, grundlegend und innovativ." Historische Zeitschrift "Chrstine Reinle beeindruckt mit klarem methodischen Vorgehen, bester Kenntnis der Literatur und einer Fulle von Material, das uber die Anhange auch fur weiterfuhrende Forschungen aufbereitet ist." H-Soz-u-Kult "Gleich zu Beginn sei vorausgeschickt, daa das Buch von Christine Reinle zu den wichtigsten Beitragen der mittelalterlichen Sozial- und Kriminalitatsgeschichte der letzten Jahre gehort." Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins .
Show description