Eine frühkaiserzeitliche Grubenverfüllung aus dem Hanghaus 2 in Ephesos
Description:... Eine auf den ersten Blick unspektakuläre Grube und ihre Verfüllung stehen im Mittelpunkt der interdisziplinär archäologischen Studie. Aus der stratigrafischen Abfolge war zu erschließen, dass bereits das Anlegen der Grube, aber auch deren Verfüllung geplant abliefen, sodass ein bewusster Deponierungsvorgang vorauszusetzen ist. Der Auswertung des keramischen Materials folgend, geschah dies in den 60er Jahren des 1. Jahrhunderts nach Christus.0Im ersten Teil der Publikation werden alle Material- und Objektgattungen bis hin zu den archäozoologischen und archäobotanischen Resten vorgestellt und diskutiert, während der zweite Teil die kulturhistorische Einordnung des Ensembles in seiner Gesamtheit umfasst. Die große Menge an Geschirr und Speiseresten legte nahe, in der Grubenverfüllung die Überbleibsel eines Festmahls zu sehen. Über das Motiv einer solchen öffentlichen Ausspeisung, einer cena publica, kann nur spekuliert werden, doch scheint eine Verbindung mit der Besitzerfamilie der Wohneinheit 3/5 im reich ausgestatteten Hanghaus 2 in Ephesos naheliegend. Familiäre Anlässe gab es zahlreiche, darunter beispielsweise Hochzeiten und Begräbnisfeierlichkeiten, aber auch das Anlegen der toga virilis männlicher Nachkommen käme dafür infrage. Möglicherweise deuten die in der Verfüllung der Grube aufgefundenen Statuetten von Togati und die Miniaturfibel auf genau diese Form einer Volljährigkeitsfeier in römischer Tradition hin. Die "Ergänzungshefte zu den Jahresheften des Österr. Archäologischen Institutes" sind der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen nicht abschließenden Charakters sowie der Befund- und Fundvorlage gewidmet. Darüber hinaus sind Workshops und akademische Arbeiten Inhalte dieser Reihe.
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