Anständige Gesellschaften und moralisch legitime Gruppen. Avishai Margalits "Politik der Würde"
Description:... Essay aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Seminar Exklusion, Sprache: Deutsch, Abstract: Was berechtigt eine anständige Gesellschaft, eine Gruppe als moralisch legitim zu bezeichnen? Dieser Frage geht der vorliegende Essay nach. Als Referenzpunkt wird dabei besonders das Werk Avishai Margalits herangezogen. Avishai Margalit untersucht in seinem Werk „Politik der Würde – Über Achtung und Verachtung“ verschiedene Gesellschaftsformen und versucht dabei diese, in Beziehung zu den menschlichen Gefühlen Schuld und Scham sowie zu den Begriffen Anerkennung und Demütigung eine Rangfolge hin zur gerechten Gesellschaft festzulegen. Deshalb unterscheidet er zunächst in „Scham- und Schuldgesellschaften“. Zunächst mag es positiv erscheinen, dass in einer Schamgesellschaft das Sanktionsinstrument funktioniert und die Menschen schlechte Handlungen unterlassen. Das Motiv ist allerdings ein egozentrisch falsches, weil es sich ausschließlich auf die eigene Person bezieht und in keiner Weise die Sicht des Opfers reflektiert wird. In Schuldgesellschaften hat der Täter, unabhängig davon, ob er sanktioniert wurde oder nicht, Mitgefühl mit dem Opfer, kann sich dabei in seine Lage versetzen und verspürt dabei Reue. Deshalb setzt Margalit „Schuldgesellschaften“ mit „anständigen Gesellschaften gleich. Auf den ersten Blick scheint es, als seien die Begriffe „Scham“ und „Schuld“ recht einfach voneinander trennbar. Diese Abgrenzung wird in der weitergehenden Betrachtung wesentlich schwieriger.
Show description