Evelyn Habal, die Lilith der Zukunft, in Villiers de l'Isle-Adams Roman - Die Eva der Zukunft.
Description:... Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Universität Duisburg-Essen (FB Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Blockseminar: Rezeption und Aktualität mythologischer Frauenfiguren, Sprache: Deutsch, Abstract: Gearbeitet wird hier mit dem Buch „die Eva der Zukunft" von Jean-Marie-Philippe-Auguste Comte de l’Isle-Adam, französischer Romancier, Dramatiker und Kritiker, geboren am 07.11.1838 in Saint-Brieuc. Teile des Romans wurden 1883 in „Le Gallois“ und 1884 in „La Vie Moderne“ veröffentlicht, es existieren Gerüchte, dass Villiers durch eine wahre Begebenheit zu dem Buch inspiriert wurde, denen zu folge sich angeblich ein englischer Gentlemen unsterblich in das Aussehen einer Wachspuppe verliebte. Das Buch selber erschien erst 1886 in Paris als Erstausgabe unter dem Titel „L'Eve future" knapp drei Jahre vor dem Tode Villiers de l'Isle-Adams, der am 18.08.1889 in Paris verstarb. Die deutsche Ausgabe wurde 1909 unter dem Titel „Edisons Weib der Zukunft" veröffentlicht. Verwendet wird hier allerdings die neue deutsche Fassung von 1972, die mit ihrem Titel dem Original auch näher kommt und nochmals in der Übersetzung überarbeitet wurde. In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts fand auch die letzte Auflage dieses, an sich sehr guten und vorausschauenden, Buches statt. Es ist für mich recht erstaunlich, wie ein über 115 Jahre altes Buch trotzdem in seiner Thematik noch so fesselnd sein kann. Villiers Werk kann man ohne weiteres als Science-Fiction Roman bezeichnen, der sicherlich auch heute noch seine Anhängerschaft bei einer Neuveröffentlichung hätte und dessen Thematik ungebrochen ist. Denn die Wissenschaft strebt weiterhin unermüdlich nach der menschlichen Perfektion. Wie viele Bücher und Filme wurden schon mit Träumen und Utopien von perfektionierten, idealen Androiden gefüllt, die Gefühle haben und auf der Suche nach ihrer Seele sind. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt vor allem bei den Frauentypen, die der Autor auf das Feld der Literatur führt. Nicht umsonst hat er seinem Buch den Titel „Die Eva der Zukunft" gegeben und arbeitet mit dem Mythos dieser Urfrau. Der angeblich ersten Frau, wenn man sich an die Vorgaben der kanonischen Bibel hält. Es tauchen allerdings auch andere, wesentliche Frauenfiguren auf, bei denen man eine Zuordnung zu mythologischen Urtypen der Frau vornehmen kann. Mein besonderes Interesse gilt hier nicht so sehr Hadaly als der neuen Eva, sondern ihrem Gegenstück Evelyn Habal, als die neue Lilith. Hadaly wird erst nach den schlechten Erfahrungen mit Evelyn geschaffen. Genauso wie Eva, nach jüdischer Tradition, erst nach dem Desaster mit Lilith, dem geflügelten Dämon, aus Adam geschaffen wird.
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