Entscheidungen bei Mehrfachzielen
Verfahren zur Unterstützung von Individual- und Gruppenentscheidungen
Description:... In der priiskriptiven Entscheidungstheorie ist in den letzten lahren die Individual entscheidung bei mehrdimensionalem Zielsystem ein bevorzugter Gegenstand des Interesses geworden. Diese Entwicklung war fiillig, denn kaum eine bedeutende Entscheidung ist denkbar, deren Ergebnisse sich adiiquat mit nur einem einzigen Kriterium bewerten lassen. Wo der Entscheider sich im Zie1konflikt iiberfordert fiihlt, eine der verfiigbaren Handlungsalternativen eindeutig als die "beste" zu bestimmen, ist es Aufgabe der priiskriptiven Theorie, ihm bei der Kliirung der eigenen Priiferenzen zu helfen. Durch Beantwortung einfacher Fragen soli der Entscheider seine Zielvorstellungen soweit entwickeln, daJ3 der SchluJ3 auf die Lasung des komplexen Entscheidungsproblems maglich wird. Dabei ist es wichtig, die Anforderungen an die Priizision der Antworten nicht zu iiberspannen. Punktgenaue Aussagen, wie sie zur Konstruktion einer Nutzen funktion verlangt werden, kann der Entscheider nicht, oder nicht mit voller Uberzeugung geben. Entsprechend wird seine Bereitschaft sinken, das Resultat der Prozedur als optimale Lasung anzuerkennen. Deshalb erscheint der Gedanke, sich mit unvollstiindiger Information zufriedenzugeben, attraktiv. Unvollkom mene Information - etwa in Form der Angabe von Wertintervallen - fiihrt nicht unter Garantie zu einer eindeutigen Lasung, kann jedoch die Eliminierung weni ger priiferierter Alternativen bewirken und dariiber hinaus Einblicke in das Zielsystem des Entscheiders gewiihren, die dieser zur Revision und Schiirfung seiner Wertaussagen benutzen kann. Indem es dem Entscheider iiberlassen wird, seine Aussagen mit einer hinreichenden "Toleranz" zu versehen, so daJ3 er sie mit voller Uberzeugung vertreten kann, wird er auch Vertrauen zu den Ergebnissen haben. Die Relevanz dieses Konzepts fiir Gremienentscheidungen ist offenbar.
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