Bildkonzeption und Weltdeutung im New Yorker Diptychon des Jan van Eyck
Description:... Innerhalb der umfangreichen Gruppe anonymer, fruhniederlandischen Bildwerke zeichnet sich das New Yorker Diptychon ebenso wie die stilistisch verwandten Miniaturen des Turin-Mailander Stundenbuches durch besondere Nahe zum Spatwerk Jan van Eycks aus. Ausgehend von der Forschungsgeschichte zu diesen beiden Werken wird die These vertreten, dass beide Tafeln von Jan van Eyck konzipiert und auch grosstenteils von ihm selbst ausgefuhrt wurden. Die zeitliche Einordnung der beiden Tafeln zwischen den Eyckschen Miniaturen und den signierten Tafeln aus den 30er Jahren, erhalt durch einen allgemeineren Medienvergleich Gewicht, der die unterschiedlichen Ausdrucksformen von Buch- und Tafelmalerei untersucht und die transitorische Gestalt des Diptychons bestatigt. Die Nahe des Tafelbildes zur zeitgenossischen Buchmalerei wird nicht nur im Stil des Werkes fassbar, sondern liegt auch in der neuartigen Erzahlstruktur der beiden Darstellungen begrundet. Ikonographie und Bildaufbau weisen ebenfalls auf Innovationen im Bereich dieses Mediums hin. In diesem Zusammenhang wird die Darstellungstradition der Themen Kreuzigung, Jungstes Gericht und Holle, wie sie zu Beginn des Jahrhunderts nordlich der Alpen auftreten, in ihrer Entwicklung genauer untersucht.
Show description