Augustus und die Juden
Rechtsstellung und Interessenpolitik der kleinasiatischen Diaspora
Description:... In zahlreichen Orten auaerhalb Palastinas lebten Juden in der Antike als religiose Minderheit in enger und mitunter konfliktreicher Nachbarschaft zu Heiden und Christen. Es gelang den Juden immer wieder, die romische Provinzialverwaltung, den Kaiser oder seine Bevollmachtigten fur die Durchsetzung ihrer Interessen zu gewinnen und unter Augustus einen Kanon judischer Sonderrechte zu erreichen, der bis in das 6. Jh. n.Chr. maageblich bleiben sollte. Die augusteische Zeit wurde also zu einem Wendepunkt fur das Diaspora-Judentum. Im Zentrum der Untersuchung steht die erfolgreiche Vertretung judischer Interessen vor den romischen Instanzen: Als wichtigste Faktoren werden die Reformen in der Reichs- und Provinzialverwaltung, Neuerungen im romischen Verfahrensrecht sowie die augusteische Herrschaftspraxis und -ideologie analysiert. Der facherubergreifende Ansatz, die konsequente Verbindung althistorischer Methodik mit der rechtshistorischen Perspektive, erlaubt eine ganz neue Wurdigung wichtiger Quellen zum Diaspora-Judentum: Die Konfliktfalle, die unter Mitwirkung romischer Instanzen entschieden wurden, zeigen verschiedene Facetten der Machtausubung und der Herrschaftsziele Roms in den Provinzen, beleuchten aber auch die ganze Bandbreite judischen Lebens in der Antike zwischen Ausgrenzung und Integration.
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