Die Poetik Paul Celans und ihre Wechselwirkung mit Ossip Mandelstam und Sergej Jessenin
Description:... Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,0, Bergische Universität Wuppertal, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 1957 begann Celan sich wieder intensiv mit russischen Autoren auseinander zu setzen. Er hatte bereits in seiner Jugendzeit Sergej Jessenin und andere gelesen. Während seiner Zeit in Bukarest übersetzte er für den Verlag „das russische Buch“ systemkonforme Autoren vom russischen ins rumänische. Nachdem er Bukarest verlassen hatte, befand er russische Autoren für nicht mehr wert sich mit ihnen auseinander zu setzen. In seiner Anfangszeit in Paris kämpfte er mit einer tiefen Identitätskrise. Er versuchte u.a. sein Judentum zu verleugnen, wie James K. Lyon in seinem Aufsatz „Judentum, Antisemitismus, Verfolgungswahn: Celans „Krise“ 1960-1932“ darstellt. Auf den Höhepunkt dieser Krise ab 1957 beginnt Celan sich wieder mit russischen Autoren zu beschäftigen, wieder beginnt er mit Sergej Jessenin. Neben Jessenin standen Alexander Block und Ossip Mandelstamm im Mittelpunkt von Celans Interesse. Die Gedichtübertragungen dieser Autoren erscheinen 1958 „Die Zwölf“ von Block, 1959 „Gedichte“ von Mandelstamm und 1961 die „Gedichte“ von Jessenin. Ossip Mandelstamm wurde zu Celans großem Idol. Alexej Struve, ein Buchhändler aus Paris schrieb in einem Brief an seinen Bruder, den Slawisten Gleb Struve: „Then he ‚fell in love’ with Mandelstam...“ Für Celan war Mandelstamm nicht nur aufgrund seiner Lyrik bedeutend. Celan war sowohl von der Person Mandelstamm und von seinem Schicksal als verfolgter jüdischer Dichter fasziniert, als auch von seinen poetologischen Essays. Eben jene Essays sind auch in die Poetik Paul Celans mit eingeflossen.
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