Zweckbegriff und Organismus
über die teleologische Beurteilung biologischer Systeme
Description:... Welche Rolle spielen die Begriffe des Zwecks und der Funktion für die Biologie und die Bestimmung ihres Grundbegriffs, des Organismus? Offensichtlich sind diese Begriffe fest in der Sprache der Biologie verankert: So sprechen Biologen davon, dass einem Herzen der Zweck des Antriebs des Blutkreislaufs zukommt oder dass ein Verhalten die Funktion der Ernährung hat. Warum ist diese Begrifflichkeit innerhalb der Naturwissenschaften aber allein in der Biologie etabliert und wie kann sie begründet und gerechtfertigt werden, ohne zu einer überholten Naturteleologie im Sinne einer (göttlichen) Zwecksetzung zurückzuführen? Diese weit in die Philosophiegeschichte zurückführenden Fragen werden in der vorliegenden Studie in Auseinandersetzung mit der klassischen Tradition und der modernen Diskussion untersucht. Das Ergebnis der Arbeit führt auf den Zusammenhang von teleologischer Beurteilung und der Auszeichnung organisierter Systeme in der Natur. Im Anschluss an die Position Kants wird ein eigener Standpunkt entwickelt, der die These enthält, dass die Beurteilung von Naturgegenständen nach Zwecken der Biologie erst ihren spezifischen Gegenstand verschafft. Es geht damit um den Zweckbegriff in seiner methodischen Rolle für die Konstituierung der Biologie als eigenständige Wissenschaft.
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