Der Einfluss von Handlungseffekten auf die Handlungswahrnehmung und -steuerung im ersten Lebensjahr
Description:... Handlungen spielen in menschlichen Interaktionen eine wichtige Rolle. Die Entwicklung des Handlungsverständnisses und der eigenen Handlungsausführung stellt dementsprechend einen bedeutsamen Schritt für den heranwachsenden Säugling dar. Daher stellt sich die Frage, was das frühe Verständnis von Handlungen fördert. Deutliche Handlungseffekte wie z. B. Geräusche scheinen Babys zu helfen, die Strukturen von Handlungen zu extrahieren und Zielgerichtetheit zu erkennen. Die vorliegende Dissertation untersuchte daher den Einfluss von Handlungseffekten auf die Handlungswahrnehmung und -steuerung von Babys am Ende des ersten Lebensjahres. Dabei wurde gezeigt, dass 12-Monatige sowohl bei der Beobachtung der Handlungen eines Live- als auch TV-Modells die relevanten Informationen erfassen und diese für eigene Handlungen verwenden. Zudem wurde nachgewiesen, dass bereits Babys im Alter von 9 Monaten in der Lage sind, verschiedene Handlungen mit Objekten und die dadurch ausgelösten Effekte (Geräusche) miteinander in Beziehung zu setzen, wenn sie eine handelnde Person beobachten, und sie entsprechend eine Veränderung dieser Handlungs-Effekt-Kontingenzen bemerken. Darüber hinaus wurde gezeigt, dass 9-Monatige die durch Beobachtung gelernten Informationen über Handlungen und ihre Effekte in eigene Handlungen umsetzen und dabei die Antizipation intendierter Handlungseffekte für ihre Handlungssteuerung nutzen. Insgesamt belegen die Studien dieser Dissertation, dass Babys im ersten Lebensjahr auf saliente Handlungseffekte fokussieren und diese ihre Handlungssteuerung beeinflussen.
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