Waldheim und die Folgen
Der parteipolitische Umgang mit dem Nationalsozialismus in Österreich
Description:... 1986 wurde Österreich vom Skandal um die Verstrickungen des Bundespräsidenten Kurt Waldheim in den Nationalsozialismus erschüttert. Bis dahin hatte die Zweite Republik eine Mitverantwortung für Holocaust und Kriegsgräuel zurückgewiesen und damit jeden Anspruch der Opfer erfolgreich abgewehrt. Infolge internationaler Kritik und inländischer Proteste begann eine bis heute andauernde Auseinandersetzung um die Neubewertung der NS-Vergangenheit. Dabei wurde darum gestritten, wie weit die Mitverantwortung reiche und welche Formen des Gedenkens, aber auch der Entschädigung gegenüber den Opfern angemessen wären. Erstmals untersucht Cornelius Lehnguth die Kontroversen zwischen den im Nationalrat vertretenen Parteien, deren gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Auswirkungen. Dabei zeigt er, dass es auch um Generationenkonflikte ging, denn es spielte eine große Rolle, wie Parteienvertreter den Nationalsozialismus und eventuelle eigene Verstrickungen wahrnahmen und bewerteten. Lehnguths Fazit bleibt ambivalent: In der Frage, wie weit die österreichische Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus geht, herrscht bis heute keine Einigkeit.
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