Operation Literatur
zur Interdependenz von literarischem Diskurs und Schmerzdiskurs im "Prager Kreis" im Kontext der Moderne
Description:... Wie wird Schmerz in literarischen Texten erzahlt? Geht aus seiner Narration eine Funktion hervor? Dieser Band will hierauf Antworten geben und folgt dafur den Spuren des Schmerzdiskurses auf einem literarischen Feld, das in dieser Form erstmals erschlossen wird. Zwar ist der "Prager Kreis" kein unbekannter Autorenbund, doch der Fokus auf die existentielle Grenzerfahrung des Schmerzes lasst eine spezifische Texterschliessung zu, welche die Besonderheiten der freundschaftlichen Beziehungen mit kulturhistorischen Gegebenheiten kombiniert. Ein solches Verfahren macht deutlich, wie personale mit uberpersonalen Schmerzstrukturen korrelieren. Literatur erweist sich damit als textueller Wissensspeicher mit asthetischer Relevanz, wenn gar empirische Schmerzbefunde fiktional eingebunden werden. So kann der Schmerzdiskurs neben einer psychologischen, philosophischen oder religiosen Tendenz uberdies medizinhistorische Problemstellungen transportieren, wie der populare Betaubungs- und Neurastheniediskurs um 1900 zeigt.
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