Die religiös-weltanschauliche Neutralität des Strafrechts
Zur strafrechtlichen Beobachtung religiöser Pluralität
Description:... Die spezifischen Bedingungen religios-weltanschaulicher Pluralitat zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellen die Strafrechtswissenschaft vor neue Herausforderungen. In seiner grundlagenorientierten Neubestimmung des Verhaltnisses von Strafrecht und Religion entwickelt Bijan Fateh-Moghadam die religios-weltanschauliche Neutralitat als einen Grundlagenbegriff des Strafrechts. Im Wege einer am Neutralitatsgrundsatz ausgerichteten Rekonstruktion der Diskussionen uber den materiellen Verbrechensbegriff, den Zweck der Strafe und die Anerkennung von religiosen Rechtfertigungs- und Entschuldigungsgrunden werden dabei die Konturen eines allgemeinen Teils des Religionsstrafrechts sichtbar. Darauf aufbauend kann das Strafrecht konkrete Folgeprobleme religioser Pluralisierung wie die strafrechtliche Bewertung der Knabenbeschneidung, die Legitimitat von "Burka-Verboten" oder die Reichweite von Geistlichenprivilegien im Strafverfahren theoretisch kontrolliert losen, ohne sich selb st religios-weltanschaulich zu positionieren.
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