Musikalische Logik - Prinzipien und Modelle musikalischen Denkens in ihren geschichtlichen Kontexten
Description:... "Der vorliegende Band geht auf logikbezogene Spurensuche und vereinigt durchdachte, hochintelligente und zahlreiche neue Einsichten versprechende Texte. Wer sich ernsthaft mit Musik beschäftigt, sollte sich diesen Band nicht entgehen lassen." (bs, Musica sacra 4/2015)
Texte zur Praxis, Theorie und Ästhetik der Musik beanspruchen den Begriff ›musikalische Logik‹, wobei die Vorstellungen über Geltung, Inhalt und Umfang dieses Begriffes weit divergieren.
Im vorliegenden Buch wird eine problemgeschichtliche Klärung unternommen. Musikalische Logik erweist sich als Inbegriff der Bedingungen, unter welchen Musik als in sich selbst begründeter Prozess erscheinen kann. Sie besteht in einem musikalischen Denken, dessen Zusammenhang generiert wird durch Differenzierung von Klangrelationen und Zeitmaßen, durch Bildung von Verknüpfungsweisen und Verlaufsformen, durch den variativen Gebrauch der resultierenden Modelle sowie durch Aufhebung und Neubildung der Konstituenten; als produktives Denken lässt sich das musikalische Denken die Wege nicht festlegen, die sich für seine Ausdrucks- und Kommunikationsweise bewährt haben. Musikalische Logik kann sich in voraushörbarer Konsequenz zeigen, aber auch und besonders in der Art, wie sich ein nicht zu antizipierender Prozess als in sich begründet erweist. Die Vielfalt der Möglichkeiten spricht nicht gegen die Erwartung von Logik in der Musik, sondern erfüllt die Eigenart des Logischen im Bereich des Schaffens gegenüber dem Logischen im Bereich des Erkennens. Die historische Darstellung führt von der Spätantike bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts.
Texts on the practice, theory and aesthetics of music make use of the term ‘musical logic’, although conceptions of the application, content and scope of the term differ greatly.
This book attempts to solve this historical problem. Musical logic proves to be the embodiment of the conditions under which music can appear as a process founded in itself. It consists of musical thinking with ist context generated by the differentiation of relationships between sounds and of tempi, by the creation of forms of connection and progression, by the variational use of the resulting models and the suspension and re-creation of the constituent parts; as a form of productive thinking, music cannot define proven means for ist own expression and communication. Musical logic can manifest itself in consequences that can be aurally predicted, but also, and especially, in the ways in which a process that cannot be anticipated proves to be founded in itself. The range of possibilities does not contradict the expectation of logic in music but conforms to the peculiarity of logic in the sphere of creation as opposed to logic in the sphere of cognition. The historical presentation ranges from late antiquity to the mid 20th century.
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