Förderung literarischer Übersetzung in Deutschland
Akteure - Instrumente - Tendenzen
Description:... Literarische Ubersetzungen und ihre Produzenten agieren in keinem luftleeren Raum. Pierre Bourdieu beschreibt sie als sozial markierte Produkte und Objekte diverser Interessen: Sie sind Ergebnisse asthetischer Entscheidungen, marktstrategischer Selektionen und gesellschaftspolitischer Uberlegungen. Die zunehmende Geschwindigkeit der internationalen Buchbranche hat sowohl den Literaturimport und -export intensiviert als auch die Relevanz der Ubersetzungen in den Verlagsprogrammen erhoht. Zeitgleich sind die Ubersetzer in der Offentlichkeit sichtbarer geworden; das wissenschaftliche Interesse an den grenzuberschreitenden Literaturvermittlern wie den Fordereinrichtungen ist gestiegen. Trotzdem fehlte es bisher an einer Bestandsaufnahme der inhaltlichen Ausrichtung und finanziellen Dimension der Forderung literarischer Ubersetzung in Deutschland. Auf der Grundlage erstmals erhobener empirischer Daten nimmt Slavka Rude-Porubska das der literarischen Ubersetzung geltende Forderengagement offentlicher und privater Institutionen von drei Seiten in den Blick. Aus ubersetzungssoziologischer, buchwissenschaftlicher und kulturpolitischer Perspektive analysiert sie die Formate und Funktionen der Ubersetzungsforderung einerseits und der Ubersetzerforderung andererseits: Welche Vorstellungen von Ubersetzung liegen den Forderprogrammen zugrunde? Welche Schwerpunkte werden gesetzt? Wie formen die Forderangebote die Praxis der literarischen Ubersetzung? Die systematische Gesamtschau mit zahlreichen Fallbeispielen soll weitere Debatten um die Ausgestaltung der intra- und extraduktiven Forderpolitik wie auch um die wissenschaftliche Konzeptualisierung der Forderung als soziale Handlung anregen.
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