Scharnhorst, ein General des Fortschritts?
Description:... Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, , Sprache: Deutsch, Abstract: Rückblickend auf die Vergegenwärtigung des Geistes in Aufklärung und Revolution schrieb der alte Hegel: „Eine erhabene Rührung hat in jener Zeit geherrscht, ein Enthusiasmus des Geistes hat die Welt durchschauert...“. Diese einmalige Durchschauerung ist das Urerlebnis, von dem aus die preußischen Reformer und die preußischen Philosophen entschlüsselt werden können. Die Aufklärung hatte letztendlich nicht den Durchblick gehabt, hatte die Welt nicht durchschaut. Das Stichwort heißt „durchschauern“. Es fehlt dem Gemüt in Deutschland die cartesianische Tradition des Rationalismus, für einen Franzosen ist es klar, dass die Aufklärung die Dinge durchschaut habe, es gibt in der französischen Sprache nicht einmal das dyonisische Wort „durchschauern“. In Frankreich gibt es die mächtige Tradition der ratio, zugleich gleichwertig das besonders durch Helvétius verbreitete Wissen, dass der Mensch von Bedürfnissen gesteuert wird, dass die Leidenschaften die Welt in Bewegung halten, ja dass der Mensch dadurch manipulierbar ist, was in jakobinistischen Prozessmanipulierungen ansatzweise auch versucht worden war als Kombination beider Stränge. Fatal war nur, dass die Revolutionäre sich gegenseitig unter die Guillotine manipulierten, die Revolutionsjustiz bekam Vorgaben. Der Einfluß von Helvétius ist von Scharnhorst auf seinen Schüler Clausewitz weitergegeben worden, denn bei ihm finden wir den Satz, dass die meisten Menschen nur durch unsichtbare Hebel auf der Sandbank ihrer Vorurteile flottgemacht werden können.
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