Der weibliche Petrarkismus im Cinquecento
Transformationen des lyrischen Diskurses bei Vittoria Colonna und Gaspara Stampa
Description:... Im Kontext der Nachahmungsasthetik und im Anschluss an Petrarca griff im Cinquecento eine erstaunliche Vielzahl von Frauen zur Feder. Auf der Basis einer modifizierten Petrarkismus-Bestimmung untersucht der Band, mit welch unterschiedlichen Vorgaben diese sich konfrontiert sahen und in welcher Weise sie Freiraume nutzen konnten. Im Ruckgriff auf die historisch wirkungsmachtigen Erstausgaben werden die Rime der beiden bedeutendsten italienischen Autorinnen des 16. Jahrhunderts, Vittoria Colonna und Gaspara Stampa, neu interpretiert. Dabei wird deutlich, dass die Dichterinnen zum einen am Wettstreit ihrer Dichterkollegen im Kontext von imitatio und aemulatio teilhatten. Ihre Dichtung weist aber zugleich Besonderheiten auf, die zentral auf fiktionsdurchbrechende Interferenzen zwischen Autorgeschlecht und textinterner Sprecherrolle ruckfuhrbar sind. Hierbei spielen Interdependenzen von literarischen und soziokulturellen gender-Normen eine wesentliche Rolle.
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