Von sich selbst erzählen
historische Dimensionen des Ich-Erzählens
Description:... Innerhalb der Mediavistik ist das volkssprachige Erzahlen in der ersten Person bisher weder erzahltheoretisch noch in seinem Verhaltnis zu Gattungstypen hinreichend aufgearbeitet. Dabei spielt diese Erzahlhaltung literarhistorisch eine ausserordentlich bedeutsame Rolle sowohl fur die Entwicklung der Gattung des Romans in der Fruhen Neuzeit als auch fur die Entwicklung der Idee des fiktionalen Erzahlers. Dieser Band hat das Ziel, das Spektrum der Texte zwischen Autobiographie und Historiographie, mystischen Offenbarungstexten und Traumallegorien, Minnesang und Minnerede sichtbar werden zu lassen. Die Beitrage des Sammelbandes befragen exemplarische Texte des 6. bis 15. Jahrhunderts im Hinblick auf Phanomene des Narrativen in lyrischen Texten, die Rolle, die dem Minnesang, auch als Gegenstand von Zyklusbildungen, bei der Literarisierung und Etablierung des Ich-Erzahlens zukommt, Lizenzen und Restriktionen des Erzahlens von sich selbst, die Profilierung von Autorrollen, die Funktion der Erzahlperspektive fur die Verburgung und Geltungsbehauptung von Wissen und die Darstellung von Erkenntnisprozessen, die wechselseitigen Abhangigkeiten von Erfahrung und Ich-Erzahlen sowie die Problematik des Begriffs des Autobiographischen.
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