Philosophische Voraussetzungen von Deleuzes Arbeit über das Kino
Description:... Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,1, Universität Leipzig (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Gilles Deleuzes Ende der achtziger Jahre erschienen Bücher über das Kino stellen einen besonderen Punkt in seinem Werk dar. Nach zahlreichen Abhandlungen zur Philosophiegeschichte und seinen gemeinsamen Arbeiten mit Félix Guattari, beschäftigt er sich in dieser Zeit in besonderem Maße mit philosophischen Betrachtungen über Kunst: Neben den Kinobüchern veröffentlicht Deleuze auch eine Abhandlung zur Malerei von Francis Bacon. Ziel seiner Beschäftigung mit dem Kino ist es nach eigener Aussage, eine Klassifizierung der Bilder und Zeichen des Kinos vorzunehmen, ähnlich Peirces Arbeiten im Bereich der Semiotik. Seine Kinobücher sind jedoch weit davon entfernt, eine trockene Systematik darzulegen und reflektieren neben unorthodoxen Ansätzen zur Kinotheorie auch Deleuzes ganz persönliche Reise durch die Filmgeschichte. Neben dem erwähnten Bezug auf Pierces Zeichentheorie dienen Deleuze noch andere Theorien als Grundlage für dieses Werk. Eine besondere Stellung nimmt hierbei Henri Bergsons Werk Materie und Gedächtnis ein. Die vier Bergson-Kommentare dienen sozusagen als Rahmen von Deleuzes Untersuchungen. Gleichzeitig bildet der von Deleuze in Anlehnung an den Bildbegriff Bergsons geprägte Terminus des Bewegungsbildes die Grundlage für seine Betrachtungen. Die vorliegende Abhandlung analysiert diese Grundlagen. Das Hauptinteresse gilt dabei dem Modell des Wahren, welches nach Deleuze durch das Bewegungsbild im klassischen Kino erzeugt wird und Thema des ersten Bandes ist. Dieses System der Wahrscheinlichkeit wird im zweiten Buch durch das Zeitbild und der daraus resultierenden Veränderung in der Darstellung und Wahrnehmung der Realität des Kinobildes verdrängt. Im modernen Kino verschwimmen die Grenzen zwischen Realem und Virtuellem sowie zwischen wahr und falsch immer
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