Revolution auf Knien oder Der wirkliche Sozialismus
Philosophisch-Politische Essays
- Author(s): Gerhard Branstner,
- Publisher: EDITION digital
- Pages: 173
- ISBN_10: 3965217925
ISBN_13: 9783965217928
- Language: de
- Categories: Political Science / Political Ideologies / Communism, Post-Communism & Socialism , Political Science / History & Theory , Political Science / Essays , Political Science / Political Economy , Political Science / Political Ideologies / Capitalism , Political Science / Political Ideologies / Democracy , Political Science / Political Process / Political Parties , Political Science / General ,
Description:... Es sind wichtige Fragen, die der Autor nach dem Ende des sogenannten realen Sozialismus stellt: War der Sozialismus eine Utopie, und ist sein Scheitern das Ende der Utopie? War nur der falsche Sozialismus möglich, der echte aber nicht? Und Branstner, der sich im Freundeskreis gern auch mal als der Marx des 21. Jahrhunderts bezeichnen ließ, liefert zugleich seine Antworten. Dazu gehört die Diskussion darüber, woran der „reale Sozialismus“ eigentlich gescheitert ist. Branstner arbeitet dabei mit dem Begriff der Verbürgerlichung im „realen Sozialismus“ und schreibt: Die Mehrzahl der sozialistischen Parteien des östlichen Europas ist nach dem Zusammenbruch der wesentlichen Teile des sozialistischen Weltsystems der Verbürgerlichung zum Opfer gefallen. Der Sozialismus wurde schlichtweg abgeschrieben. Aber in allen diesen Parteien hatte die Verbürgerlichung lange vorher stattgefunden, nämlich zu Lebzeiten des „realen Sozialismus“. Diese Verbürgerlichung war der wesentliche Grund seines Scheiterns. In allen bisherigen Analysen und Erklärungen des Untergangs des sozialistischen Systems fehlt jedoch dieser wesentliche Grund. Erst mit dem Begriff der Verbürgerlichung wird eine zusammenfassende Vertiefung erreicht, ein umfassenderes Verständnis des Grundübels des „realen Sozialismus“. Die schließliche Vertiefung des Verständnisses macht es allerdings erforderlich, die objektiven Bedingungen, die Voraussetzungen aufzudecken, die einer Verbürgerlichung der Parteien im Sozialismus zugrundeliegen. Die Entwicklungsgesetze der Geschichte haben selber eine Geschichte ihrer Entwicklung. Diese Geschichte ergibt sich einmal daraus, dass ein neues Gesetz sich erst ausbilden und an Kraft gewinnen muss. bevor es zum entwicklungsbestimmenden Faktor werden kann; und zum anderen erklärt sich diese Geschichte daraus, dass ein neues Gesetz nicht sogleich die ihm gemäßen Bedingungen vorfindet und sich zunächst unter den überkommenen alten Bedingungen ausbilden muss. Diese Geschichte der Gesetze gilt für den Sozialismus in einem höheren Grade, da sich hier das neue Gesetz und die alten Bedingungen erstmalig wesensfremd zueinander verhalten. Dieser Widerspruch ist eine erste Voraussetzung der Verbürgerlichung. (Der Begriff Gesetz steht für die Vielfalt der Gesetzmäßigkeiten, die in ihrer Gesamtheit die Entstehung und die Entwicklung des Sozialismus zu einer historischen Notwendigkeit machen, unabhängig davon, ob diese Notwendigkeit im ersten Anlauf verwirklicht werden kann.)
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