Die Naturauffassung bei Ludwig Feuerbach
Die Autonomie der Natur als Leitfaden seiner kritischen Philosophie
Description:... Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Universität Kassel (Instituts für Philosophie), Veranstaltung: Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, das Denken Feuerbachs mittels des Postulats der Naturautonomie zu rekonstruieren. Eben deswegen hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung, den Wandel und die Relevanz dieses Postulats innerhalb seiner Philosophie aufzuzeigen. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass Feuerbachs Reflexion auf die selbständige, unabhängig vom menschlichen Bewusstsein existierende Natur als Korrektiv der Religion und der spekulativen Philosophie gelten kann, denn beide sind in Bezug auf die Natur defizitär. Theismus und Idealismus verkennen vollständig die Unabhängigkeit der Natur, weil sie sich die Natur entweder lediglich als Werk eines Schöpfers oder als bloße Entfaltung der Tätigkeit des Geistes vorstellen. Feuerbach lehnt sowohl den Theismus als auch den Idealismus ab, und macht gegenüber beiden Positionen geltend, dass die Natur das Original, das Unabgeleitete, das Objektive, das Notwendige bzw. das aus sich alles Hervorbringende ist, und darum kann sie weder als göttlich, noch als menschlich verstanden werden; sie existiert vielmehr aus sich heraus und hat ihren Sinn nur in sich selbst, d.h. sie ist sie selbst, hinter ihr verbirgt sich kein mystisches Wesen. Diese Naturauffassung Feuerbachs zieht sich gewissermaßen als „roter Faden“ durch seine ganze Philosophie und liefert nicht nur den Grund seiner Kritik am Theismus und Idealismus, sondern später auch die materielle Basis seiner Ethik.
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