Giuliano Finelli
Bildhauer zwischen Neapel und Rom
Description:... Mit dem Bildhauer Giuliano Finelli (1601-1653) liegt der klassische Fall eines Künstlers der «zweiten Garde» vor: Im Schatten eines epochebeherrschenden Künstlers - in diesem Fall Berninis - wurden seine Leistungen von der Kunstgeschichtsschreibung zwar vermerkt, doch mehr oder minder summarisch in den Übersichtswerken zur Seicento-Skulptur mitbehandelt. Dabei gehörte Finelli trotz seiner anfänglichen Mitarbeit in der Bernini-Werkstatt, wo er der erste und für lange Zeit einzige feste Mitarbeiter des jungen Meisters war, zu jener Handvoll Bildhauer, die sich im römischen Seicento durch eine relative stilistische Eigenständigkeit auszeichneten. In den wichtigen Jahren um 1630 hat Finelli der Porträtskulptur und der Sepulkralplastik entscheidende Impulse vermittelt. Ihm seinen verdienten Platz neben Mochi, Algardi und Duquesnoy zu sichern, ist ein Hauptanliegen dieser Studie. Ein weiterer Grund für die nun geschlossene monographische Lücke war Finellis Fortgang nach Neapel, das erst seit wenigen Jahren als Forschungsgebiet im größeren Maßstab erschlossen wird. Finellis 15jähriges Schaffen als führender Bildhauer Neapels, wo seine Porträts gleichrangig neben dem großen Bronzezyklus der Tesorokapelle stehen, bildet einen zweiten großen Schwerpunkt dieser Monographie. Ihre methodische Leitspur - die Definition von Finellis Stil und die Einordnung seiner Werke in die Kunst seiner Zeit - verläuft eingebettet in die Kunstlandschaften Rom und Neapel mit ihren besonderen künstlerischen Anforderungen und ideellen Konstellationen.
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