Der Weg Ins Freie (Illustriert)
Description:... Der Titel ist zweideutig. Baron Georg geht zögerliche Schritte auf seinem Weg als frei schaffender Komponist. Zudem malt Schnitzler ein Bild der Belle Époque. Jüdische Intellektuelle führen im Salon des Bankiers Ehrenberg konträre Gespräche über die Zukunft. Die Wege dorthin heißen Zionismus, Sozialismus und Assimilation an die herrschende Wiener Gesellschaft. Der Roman ist nicht frei von Sentimentalität. Zum Beispiel gibt Georg sich die Schuld am Tod seines Kindes. Er habe es nicht genug geliebt.Der Titel zielt vor allem auf Georgs Streben nach beruflicher Eigenständigkeit. Die Geschichte der Liebe von Georg zu Anna wird erzählt. Anna sinkt zur Nebenfigur ab. Schnitzler erlaubt das Denken nur Georg, dessen Freund Heinrich in Ausnahmefällen und Anna fast gar nicht. Es scheint, als seien die beiden hauptsächlichen thematischen Fäden des Romans, das sind ,,Zwei Christen: Georg und Anna" sowie ,,Juden in Wien", gewaltsam verknüpft. Der Roman ist eine Fundgrube zum Thema, die Wende zum 20. Jahrhundert betreffend. Zwar ist kaum eine Episode zu diesem Thema erzählerisch herausgearbeitet, zwar tritt lediglich eine Oberschicht auf, doch aus den teilweise ausufernden Gesprächen erfährt der Leser manches über Herkunft], Beschimpfung und Verunglimpfung der Juden im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Die Vaterlandsliebe der Juden kommt zur Sprache. Juden schwören ihrem Glauben ab und werden sogar Antisemiten.
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