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Kollokationen im DaF-Unterricht

Theoretischer Hintergrund und didaktische Umsetzung

Description:... Inhaltsangabe:Einleitung: Der Mensch als schöpferisches Wesen neigt dazu, in allen Lebensbereichen die herkömmlichen Formen zu verändern und zu modifizieren. So pflegt er auch einen kreativen Umgang mit seiner Sprache, ohne welchen es keinen Sprachwandel gäbe. Ein kreativer Sprachgebrauch darf aber nicht in eine grenzenlose Kreativität aller Sprecher ausufern. Dies würde zu einem völligen Zusammenbruch der Kommunikation führen, weil dann niemand die kreativen Konstrukte seines Gesprächspartners entschlüsseln könnte. In der Sprache kommt es also auf ein wohldosiertes Verhältnis zwischen Kreation und Imitation an. Hat aber der imitative oder der kreative Sprachgebrauch den größeren Stellenwert in der alltäglichen Kommunikation? Wenn wir unser Sprachverhalten genauer betrachten, so stellen wir fest, dass wir in den meisten Situationen einen imitativen Sprachgebrauch vorziehen. Obwohl wir aufgrund unserer sprachlichen Kreativität und der Beherrschung der morpho-syntaktischen Regeln der Sprache Äußerungen aus dem vorhandenen Vokabular im Moment des Sprechens frei konstruieren könnten, tendieren wir dennoch zu einem ausgiebigen Gebrauch halbfertiger Produkte unserer Sprache. Die Beherrschung dieser vorgefertigten formelhaften Sequenzen und ihre Verwendung beim Sprechen trägt zur Natürlichkeit unseres sprachlichen Ausdrucks und zur Flüssigkeit unserer Rede bei. Zu den formelhaften Sequenzen gehören auch Kollokationen jene konventionellen, syntagmatischen Wortkombinationen, die sich regelmäßig wiederholen, sich durch eine limitierte kombinatorische Kapazität charakterisieren und lexikalisch determiniert sind. Jeder Sprecher spürt intuitiv, dass viele Wörter seiner Muttersprache dazu tendieren, in relativ festen und wiederkehrenden Kombinationen aufzutreten, z.B. ein Verbrechen begehen, eine Frage stellen, einen Vortrag halten, einen Vertrag schließen, ein Tor schießen, Unkraut jäten, einen Spaziergang machen, Fahrrad fahren, blondes Haar, starker Raucher, gelbe Zähne, schmutziges Geld, schwer verletzt, tief beeindruckt, weit verbreitet. Viele dieser Wortkombinationen treten mit einer solchen Häufigkeit und Vorhersagbarkeit auf, dass die Wahl einer Konstituente automatisch die Auswahl anderer Konstituenten in ihrem unmittelbaren Kontext zu bedingen scheint. Wegen der Unmarkiertheit solcher Wortverbindungen werden sie von Muttersprachlern allerdings nicht als eine Besonderheit empfunden, ihnen erscheinen solche Ausdrücke als trivial. Erst im [...]

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