Mit dem »Bilderlexikon der Erotik« gab das Wiener Institut für Sexualforschung zwischen 1928 und 1931 ein Nachschlagewerk heraus, das in vier schweren Quartbänden und mehr als 4 000 Artikeln erstmals das erreichte Wissen über die menschliche Sexualität und ihre Rolle in der Literatur, in der Kunst und in der Sozialgeschichte zusammenfaβte.
An dem ehrgeizigen Unternehmen waren mehr als siebzig Wissenschaftler, zumeist deutsche und österreichische, beteiligt, die diese gewaltige Arbeit in einem auch damals schon ungewöhnlich kurzen Zeitraum vollbrachten. Zu ihnen gehörten Ärzte und Biologen, Kriminalisten und Juristen, Kunst- und Kulturwissenschaftler, Historiker und Philologen.
Nach dem Erscheinen des abschlieβenden vierten Bandes umfaβte das Lexikon rund 4 000, oft mehrseitige Artikel, denen mehr als 6 000 Bilddokumente zu allen Aspekten des Themas zur Seite standen. Da diese Abbildungen keineswegs nur der Veranschaulichung dienen, sondern selbst wichtige Quellen für die Erforschung des Verständnisses von Sexualität in den einzelnen Kulturen darstellen, erscheint die von den Herausgebern gewählte Bezeichnung des Nachschlagewerks als »Bilderlexikon« verständlich.